Die eigenen Grenzen kommunizieren

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Die eigenen Grenzen zu erkennen ist wichtig. Wie das gelingen kann, kannst du in dem Kapitel die eigenen Grenzen kennenlernen. Im nächsten Schritt ist es wichtig, anderen Leuten klar zu sagen, wenn diese Grenzen erreicht oder überschritten sind. Das kann manchmal schwierig sein.  

Hier sind einige Formulierungsbeispiele, um persönliche Grenzen klar und respektvoll zu kommunizieren: 

1. Allgemeine Grenzen setzen 

  • "Ich fühle mich unwohl, wenn [Situation einfügen, um die es geht]. Ich möchte dich bitten, [Verhalten, das Grenzen verletzt einfügen] in Zukunft zu lassen." 
  • "Es ist mir wichtig, dass meine Wünsche respektiert werden." 
  • "Ich weiß, dass du es gut meinst, aber ich brauche [Zeit/Raum] für mich." 
  • "Ich bin gerade in einer schwierigen Lage. Einerseits möchte ich für dich da sein und dich unterstützen, andererseits merke ich, dass es mich belastet. Ich würde gerne eine weitere Person mit einbeziehen, damit ich nicht die einzige Ansprechperson für dich bin. Zum Beispiel [Vertrauenslehrer, Eltern, Geschwister, andere Freund:innen]. Wäre das okay für dich?"
  • "Du bist mir sehr wichtig. Gerade deshalb belastet es mich sehr, wenn du mir von deinen:m [Suizidgedanken, Selbstverletzenden Verhalten, ...] erzählst. Ich möchte, dass wir eine weitere Person mit einbeziehen, weil ich manchmal das Gefühl habe, dir nicht ausreichend helfen zu können."

  2. Grenzen bei emotionalen Themen 

  • "Dieses Thema ist für mich sehr persönlich, und ich fühle mich nicht wohl, darüber zu reden. Ich hoffe, du verstehst das." 
  • "Ich kann gerade nicht über das Thema sprechen, es ist mir zu viel. Können wir darüber reden, wenn ich bereit bin?" 
  • "Ich merke, dass es mir gerade sehr schwerfällt, für dich da zu sein. Könntest du vielleicht mit jemand anderem darüber sprechen?"

3. Zeitliche und räumliche Grenzen setzen 

  • "Ich brauche in den nächsten Stunden Zeit für mich. Ich melde mich bei dir, wenn es mir besser passt." 
  • "Ich brauche heute Abend Ruhe und Zeit für mich selbst." 
  • "Ich weiß, dass dir das wichtig ist, aber ich bin nicht bereit, mitzukommen. Bitte akzeptiere meine Entscheidung." 


Allgemein gilt:

halte den Ton deiner Stimme ruhig und bestimmt, ohne dich rechtfertigen zu müssen. Ein "Nein“ ist eine vollständige Antwort und erfordert keine lange Erklärung. 

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Quellen

Nickelsen, K. (2017). Ja zum Nein: Selbstachtung statt Harmoniesucht–Mit Sofort-Übungen für den ganz normalen Alltag. Springer-Verlag.