Ansprechpersonen

Das Wichtigste des Textes auf einen Blick:

  • Wenn du oder jemand aus deinem Umfeld psychisch belastet ist, dann kann es helfen, mit einer dritten Person darüber zu sprechen. Natürlich weißt du selbst am besten, wem du vertraust und bei Problemen um Rat bitten kannst.
  • Es gibt verschiedene Ansprechpersonen innerhalb und außerhalb der Schule, die dir helfen können.
  • Oft fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden, um Unwohlsein auszudrücken. Hierfür gibt es verschiedene Formulierungsbeispiele.

Wenn du oder jemand aus deinem Umfeld psychisch belastet ist, dann kann es helfen, mit einer dritten Person darüber zu sprechen. Natürlich weißt du selbst am besten, wem du vertraust und bei Problemen um Rat bitten kannst. Das können beispielsweise deine Eltern, Freund:innen, ältere Geschwister, Nachbar:innen, Trainer:innen usw. sein. In der Schule gibt es ebenfalls vertrauenswürdige Personen, an die du dich für Unterstützung wenden kannst. Klassenlehrer:innen, Schulpsycholog:innen oder Beratungslehrer:innen sind da, um dir bei persönlichen oder schulischen Problemen zu helfen. 

Ansprechpersonen außerhalb des Kontext Schule

  • Eltern 
  • Freund:innen 
  • Ältere Geschwister 
  • Nachbar:innen 
  • Patentante/Patenonkel 
  • Trainer:innen 
  • Musiklehrer:innen
  • ... 

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Ansprechpersonen innerhalb des Kontext Schule 

(Bitte beachte, dass sich diese Informationen auf Schulen in Niedersachsen beziehen. In anderen Bundesländern gibt es aber oft ähnliche Ansprechpersonen, die aber manchmal anders heißen.) 

Ansprechpersonen, die du direkt in der Schule findest: 

  • Klassenlehrkräfte: sie kennen die Schüler:innen meistens am besten und wissen in der Regel einiges über deren Familien und deren Umfeld. Das macht sie zu guten Ansprechpersonen bei Problemen. Falls sie nicht direkt helfen können, können sie euch an jemanden verweisen. 
  • (Tutoren: in einigen Schulen gibt es in der Qualifikationsphase keine Klassenlehrkräfte mehr. Hier können gewählte Tutor:innen gute Ansprechpersonen sein.) 
  • Schulsozialarbeiter:innen: sie sind gute Ansprechpersonen bei jeglichen Problemen in und außerhalb der Schule und kennen viele Beratungs- und Unterstützungsangebote.  
  • Beratungslehrkräfte: sie haben eine umfangreiche 2-jährige Ausbildung zusätzlich zu ihrem Lehramtsstudium. In der Ausbildung haben sie gelernt, wie sie Schüler:innen in schwierigen Situationen unterstützen und beraten können.  
  • Vertrauenslehrkräfte: sie werden von Schüler:innen gewählt und sind deshalb in der Regel im guten Kontakt mit der Schüler:innenschaft. Sie haben zwar nicht immer eine Beratungsausbildung, aber können trotzdem dabei helfen, Unterstützung zu bekommen.  
  • Mental-Health-First-Aid-Ersthelfer:innen: Diese Lehrkräfte oder Schulsozialarbeiter:innen haben eine spezielle Ausbildung in erster Hilfe (“first aid”) bei psychischen Problemen (“mental health”). Diese Ausbildung ist unterschiedlich umfangreich und geht von einer Grundausbildung bis hin zu einer sehr intensiven Ausbildung.  
  • Schüler:innenvertretung: sie besteht aus gewählten Schüler:innen, die sich für eure Belange einsetzen. Das macht die gewählte Schüler:innenvertretung auch zu guten Ansprechpersonen bei Problemen.  

Tipp: Schulsozialarbeiter:Innen oder Beratungslehrkräfte können manchmal auch Schüler:innen zu Terminen bei Beratungsstellen begleiten. 

Ansprechpersonen, die zur Schule gehören, aber außerhalb der Schule ihr Büro haben: 

  • Schulpsychologie: Die Beratung soll außerhalb der Schule stattfinden? Dann könnten Schulpsycholog:innen der regionalen Landesämter für Schule und Bildung gute Ansprechpersonen sein. Jede Region hat eigene Schulpsycholog:innen, die man bei Problemen ansprechen kann. Hier findest du den Link zu den verschiedenen Kontaktpersonen.
  • Anlaufstelle für Opfer und Fragen sexuellen Missbrauchs und Diskriminierung in Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder des Kultusministeriums von Niedersachsen: An diese Anlaufstelle können sich Betroffene von sexuellem Missbrauch oder Diskriminierung wenden. Außerdem können Unterstützer:innen von Betroffenen mit sexuellen Missbrauchs- oder Diskriminierungserfahrungen hier beraten und unterstützt werden. Es ist auch möglich, sich anonym an die Stelle zu wenden. Die Beratungsstelle findest du unter diesem Link.  


“Ich weiß, wen ich ansprechen möchte, aber nicht wie.”

Wenn ihr euch für eine Ansprechperson entschieden habt, kann es sinnvoll sein, sich vorab zu überlegen, was man sagen möchte.  

Oft fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden, um Unwohlsein auszudrücken. Hier sind einige Formulierungsbeispiele, die bei der Vorbereitung des Gesprächs helfen können.

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Formulierungsbeispiele für Unterstützer:innen: 

  • “Ich habe das Gefühl, dass es … zurzeit nicht so gut geht. Das habe ich daran gemerkt, dass er/sie sich mehr zurückzieht und trauriger wirkt/…. deshalb sind wir heute gemeinsam hier.”  
  • “Ich mache mir große Sorgen um meine:n Freund:in und unterstütze sie/ihn daher dabei, Hilfe zu bekommen. Ich merke aber, dass ich das allein nicht schaffen kann. Deshalb sind wir heute gemeinsam hier.”  

Formulierungsbeispiele für Betroffene: 

  • „Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass es mir nicht gut geht, und ich könnte Unterstützung brauchen.“
  • „Mir geht es schon seit einer Weile nicht gut, und ich weiß nicht genau, was ich tun soll. Ich würde gerne mit dir/Ihnen darüber sprechen.“ 
  • „Ich fühle mich oft traurig und überfordert und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Kannst du/Können Sie mir helfen?“ 
  • „Ich habe das Gefühl, dass mir alles zu viel wird. Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann.“ 

Video: Erfahrungen mit der Kontaktaufnahme von Ansprechpersonen

In diesem Video erzählt Mohammad, wie er mitbekommen hat, dass es jemand in seinem Umfeld nicht gut ging, wo er an seine Grenzen gestoßen ist und an wen er sich wenden konnte.